Traumatherapie
Psychische Traumatisierungen sind die Folge von kritischen Ereignissen oder übergriffigen Beziehungen, bei denen die Betroffenen massiven psychischen oder körperlichen Bedrohungen ausgesetzt waren, ausgeprägte Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit erlebt hatten mit weitreichenden negativen Folgen für das Verständnis von sich selbst und der Welt.
Hypnose hilft bei der Behandlung der Folgen von psychischen Traumatisierungen in besonderer Weise dadurch, dass die chronische Übererregung und Alarmiertheit beruhigt werden kann und im Rahmen einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung der notwendige Abstand gewonnen werden kann, um die traumatisierenden Vorkommnisse emotional zu verarbeiten.
Das wichtigste therapeutische Element der Traumatherapie ist die Stabilisierung und die Wiedergewinnung des Gefühls von Schutz und Kontrolle sowie der erneute Zugang zu verloren gegangenen Ressourcen. Die Konfrontation mit belastendem Material erfolgt unter geschützten Bedingungen nur so weit, wie es zur Auflösung des Traumas /der Traumata notwendig ist.
In der Traumatherapie integrieren wir hypnosepsychotherapeutische Ansätze mit anderen therapeutischen Interventionen wie EMDR oder Klopfttechniken aus der Energetischen Psychologie. Die Gestaltung der Therapie richtet sich ganz nach der individuellen Situation der Betroffenen. Bei Bedarf und nach Absprache besteht auch die Möglichkeit, unsere Therapiehunde in die Behandlung einzubeziehen.
Das Spektrum der Traumafolgestörungen
Akute Traumatisierungen und Belastungsreaktionen:
Je früher ein Trauma therapeutisch behandelt werden kann, umso leichter ist es auflösbar. Wenige Tage nach einer Traumatisierung genügen bereits einige notfallpsychologische Sitzungen für die Stabilisierung und die Vorbeugung eines posttraumatischen Belastungssyndroms.
Einzelne Traumatisierungen durch Unfälle, Katastrophen oder den Tod eines nahestehenden Menschen, durch die Erfahrung von Gewalt oder sexuellem Missbrauch:
Emotional und körperlich extrem belastende Erlebnisse können ein posttraumatisches Belastungssyndrom nach sich ziehen. Typisch sind Symptome wie Flashbacks, eine generell erhöhte Alarmiertheit, Wachsamkeit, Ängstlichkeit und Vermeidungsreaktionen in Bezug auf Orte, Situationen oder Personen, die irgendwie mit dem Trauma assoziiert werden. Einige Betroffene leiden unter dem Gefühl, den Kontakt zu sich selbst, dem eigenen Körper und den eigenen Gefühlen verloren zu haben. Auch die Welt um sie herum erscheint irgendwie unwirklich. Die Symptome treten oft bis zu mehr als sechs Monaten verzögert auf und werden manchmal gar nicht mit dem auslösenden kritischen Ereignis in Verbindung gebracht.
Komplexe Beziehungstraumata:
Solche Traumatisierungen stammen in der Kinder- und Jugendzeit meist aus verletzenden und/oder stark überfordernden Beziehungserfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen wie den Eltern, anderen Verwandten, Erziehern oder Pädagogen. Die Folge sind ähnliche Symptome wie nach einzelnen Traumatisierungen. Schuldgefühle sind häufig, bei denen sich das Opfer selbst als verantwortlich für das erlittene Unrecht erlebt. Solche Traumatisierungen können sich auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung und Lebensführung auswirken. Negative Beziehungserfahrungen aus der Kindheit können auch die spätere Partnerwahl negativ beeinflussen. In der Folge kommt es häufig zu neuerlichen Traumatisierungen, so dass die Betroffenen oft in der Isolation Schutz suchen. Zu komplexen Traumatisierungen kann es auch nach wiederholten "Micro-Traumatisierungen" kommen, die für sich genommen unterhalb der Traumaschwelle liegen. Die Bedeutung solcher Micro-Traumatisierungen wird von den Betroffenen häufig nicht erkannt oder von der Umgebung bagatellisiert.
Weit zurückliegende Traumatisierungen:
Anders als bei emotional belastenden Erlebnissen gilt der Spruch "die Zeit heilt alle Wunden" nicht für Traumatisierungen im engeren Sinne. Die Erfahrung zeigt aber, dass Betroffene selbst Jahrzehnte nach einer erfolgten Traumatisierung oft gut auf eine traumatherapeutische Behandlung ansprechen.
Grundzüge der Traumatherapie
Das wichtigste therapeutische Element der Traumatherapie ist die Stabilisierung und die Wiedergewinnung des Gefühls von Schutz und Kontrolle sowie der erneute Zugang zu verloren gegangenen Ressourcen. Die Konfrontation mit belastendem Material erfolgt unter geschützten Bedingungen nur so weit wie es zur Auflösung des Traumas/der Traumata notwendig ist.
Die Gestaltung der Therapie richtet sich ganz nach der individuellen Situation der Betroffenen. In der Traumatherapie integrieren wir psychodynamische und verhaltensorientierte Ansätze der Hypnosepsychotherapie. Wir verwenden Ego-State-Therapie, um die verletzten seelischen Ich-Anteile gezielt zu schützen und zu versorgen und zerstörerische Ich-Anteile zu behandeln. Bei entsprechender Indikation verwenden wir EMDR und Klopfttechniken aus der Energetischen Psychologie, vorwiegend in der Traumatherapie einzelner Traumatisierungen.
Generell geht es in der Traumatherapie darum, die emotionalen Grundbedürfnisse der Betroffenen (erneut) zu versorgen (Mende, 2010a, 2011b):
Das Bedürfnis nach einem Gefühl der Orientierung wird gestärkt, indem die Traumadynamik, die zu den unterschiedlichen Symptomen geführt hat, nachvollziehbar erklärt wird.
Das Bedürfnis nach einem Gefühl der Autonomie wird gestärkt, indem jeder einzelne Therapieschritt vorab besprochen wird und nur erfolgt, wenn die Betroffenen den Sinn und Nutzen der Intervention gut nachvollziehen können und ihr Einverständnis geben.
Das Bedürfnis nach einem Gefühl der Kontrolle und Kompetenz wird gestärkt, indem die Betroffenen lernen, Symptomkontrolle zu gewinnen und die Kompetenz erlangen, ob, wann und auf welche Weise sie sich mit belastenden Erinnerungen konfrontieren.
Das Bedürfnis nach einem Gefühl der Bindung in einer vertrauensvollen Beziehung wird durch den stabilen Rückhalt in der therapeutischen Beziehung versorgt. Bei Bedarf können auch speziell ausgebildete Therapiehunde einbezogen werden (Mende & Mende, 2011), die den Beziehungsaufbau erleichtern.