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Stress und Burnout

Entstehung und Symptomatik

Chronischer Stress, der in ein Burnout-Syndrom münden kann, ist heute eine der führenden Ursachen für vorzeitigen Ruhestand und Frühpensionierung. Das Problem bei der Entstehung von chronischem Stress besteht darin, dass es eine schleichende Entwicklung ist. Die stetige Zunahme an Belastungen erfolgt so langsam, dass sie der Aufmerksamkeit entgeht - ähnlich, wie man dem Rasen im Garten nicht beim wachsen zuschauen kann und sein Wachstum nur bemerkt, wenn man eine Woche weg war. Trotz steigender Belastungen bleiben die Bewältigungsansprüche gleich hoch. Perfektionismus, der Wunsch, es allen recht machen wollen, Kompetenzstreben, Freizeitverzicht und der Anspruch, ständig verfügbar sein wollen oder müssen, begünstigen die Entwicklung eines Burnout-Syndroms. Wenn im Rahmen eines Burnouts die Leistungsfähigkeit erschöpft ist, kommt es zu schweren depressiven Reaktionen mit ausgesprochener Passivität, ein Gefühl der Leere und einem weit gehenden Verlust des Selbstwerterlebens.

Diese Stressprobleme behandeln wir häufig:
Akuter Stress, chronischer Stress durch vermeidbaren oder unvermeidbaren Stress, alle Stadien des Burnout-Syndroms, depressive Reaktionen auf chronische Überbeanspruchung.

Stressdiagnostik

In heutiger Zeit ist es leicht möglich, eine objektive Stressdiagnostik vorzunehmen. Dies geschieht bei uns durch die Erhebung der Herzratenvariabilität (HRV). Die HRV ist ein zuverlässiger Indikator für den Funktionszustand des so genannten vegetativen Nervensystems, das unwillkürlich funktioniert und für die Ansteuerung sämtlicher innerer Organe des Körpers zuständig ist. Bei einem gesunden Menschen mit intakten Stressbewältigungsmöglichkeiten schwankt die Herzfrequenz mit dem Atemrhythmus: Beim Einatmen schlägt das Herz schneller, beim Ausatmen langsamer. Unter chronischem Stress verlieren sich diese Schwankungen und das Herz schlägt gleichmäßiger, unabhängig vom Atemrhythmus. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Ausprägung der Stresssymptomatik objektiv zu erheben und mit bestehenden Altersnormen zu vergleichen.

Therapeutisches Vorgehen

Das therapeutische Vorgehen ist abhängig von der Schwere der Symptomatik, der individuellen Lebenssituation und den Bedürfnissen der Patienten.

Hypnose hilft bei Stress und Burnout in besonderer Weise dadurch, dass die Patienten lernen, sich unter Anleitung oder aus eigener Initiative in eine hypnotische Trance zu begeben, in der sich das vegetative Nervensystem gut erholen kann. Diese Fortschritte lassen sich durch eine gesteigerte Herzratenvariabilität gut objektivieren.

Hypnose unterstützt in weiterer Folge das leichtere Erkennen und Respektieren der eigenen Leistungsgrenzen, die Abgrenzung gegenüber vermeidbarem Stress und die Bewältigung von unvermeidbarem Stress. Hypnose hilft den Patienten, sich aus Stress begünstigenden alten Denk- und Verhaltensmustern zu lösen. Sie lernen, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, sich auf ihre wichtigen Werte zu besinnen und sich in der Lebensführung auf eine bekömmliche Work-Life-Balance einzustellen (Mende, 2011).